Ney

ney

Die Ney ist das am weitesten verbreitete Instrument aus Bambusrohr im Nahen Osten (Anatolien, Ägypten, Persien). Es ist uralt, wird aber auch heute noch häufig in der Folk-, Klassik- und Sufi-Musik gespielt. Die Luftzufuhr erfolgt senkrecht aus dem offenen Rohr. Im Gegensatz zu den anderen offenen Pfeifenblasstilen von Shakuhachi und Quena wird Ney mit Lippen geblasen, die ein kleines Loch bilden, als ob sie beabsichtigten zu pfeifen, leicht von einem Winkel zum Pfeifenloch. Dieser Stil kann dem Panflötenblasen ähneln, erfordert aber mehr Übung zum Erlernen. Der Stil des Ney-Blasens ist sehr kritisch darüber, welche Noten zu bekommen sind und wie gut die Noten klingen.
Einige Neys werden nicht direkt zum Pfeifenloch aus Bambusrohr gespielt, sondern durch ein Horn oder einen Plastikansatz namens Başpare (Bash-Pareh), der den Lufteinlassdurchmesser verringert.
Die Ney ist ein Instrument mit langem Pfeifen, was den Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger deutlich sehr weit lässt.
Der Spieler von Ney heißt Neyzen, was ihm ein höheres Niveau als Instrumentalist verleiht als ein Flötenspieler. Dieses Zitat über das Spielen eines Neys ist interessant:
"Das Ney wird nicht gespielt, es wird geweht". Das weist auf die Bedeutung von Ney im Spiritismus of Dervish hin, genau wie die anderen Weltflöten, die von Mönchen zur Meditation gespielt werden.

Das hier gezeigte Ney ist ein Nisfiye F aus Ägypten, mit einer Signatur des Herstellers, mit sechs Löchern ohne Mundstück (Başpare) und ohne Daumenloch.


Es gibt verschiedene Modelle von Neys:

Lange Neys

  • Bolahenk
  • Mansur-Schah

Mittlere Länge

  • Mansur
  • Kiz
  • Yildiz
  • Müstahsen
  • Süpürde
  • Bolahenk Nisfiye

Kurze Länge

  • Nisfiye (F, F#, G, A, H)

Zwischentöne Neys (Mabeyn):

  • Davut - Schah mabeyni
  • Schah - Mansur mabeyni
  • Kiz - Mansur mabeyni
42.20cm
24.00mm
14.50mm
ney mouthpiece
ney end
ney back